Vom Fjell zum Virihaure
Der fünfte Tag begann zumächst recht erquickend: Unser erstes Berg-Müsli, trocken oder mit Quellwasser, gab uns eine gesunde Start-Energie für den Abstieg zum Virihaure.
Ein ausgiebiges Kartenstudium ergab: Straight abwärts, Etappenziel: das Ufer des großen Sees.
Nachdem wir die Tuottar-Stugorna hinter uns gelassen hatten, musste zum weitern Fortkommen ein sehr breiter, flacher See überquert werden. Wer keine nassen Socken riskieren wollte, brauchte entsprechend länger um ans andere Ufer zu gelangen.
Der Padjelanta erwies sich hier oben als recht widerspenstig: Mal wird der Trail durch größere Gewässer unterbrochen, mal durch mannshohe Schneeverwehungen.
Eine kurze Rast verbrachten wir damit, die Stiefel auszuleeren und die eiskalten Socken auszuwringen. Das Knäckebrot schmeckte dafür umso mehr an diesem Nachmittag.
Nach weiteren zwei Stunden erreichten wir die Anhöhe über Staloluokta, genannt Tjermaklapptå, und machten uns an den Abstieg runter zum See, der sich an diesem Tag in tiefhängende Wolken hüllte.
Ein ausgiebiges Kartenstudium ergab: Straight abwärts, Etappenziel: das Ufer des großen Sees.

Müdigkeit noch in den Gliedern, Kälte und Feuchtigkeit fordern den Körper und schrecken den Geist.

Nach dem Aufsatteln erstmal Kartenstudium. Wo ist der Weg ungefähr?
Nachdem wir die Tuottar-Stugorna hinter uns gelassen hatten, musste zum weitern Fortkommen ein sehr breiter, flacher See überquert werden. Wer keine nassen Socken riskieren wollte, brauchte entsprechend länger um ans andere Ufer zu gelangen.

Holprige Flussquerung am Tsiekkimjávrre
Kurze Zeit später mussten wir wieder einen Fluss überqueren. Diesmal allerdings gab es kein Entrinnen: Trotz eisigen Winds zogen wir die Schuhe aus und wateten durch das kniehohe Wasser.Der Padjelanta erwies sich hier oben als recht widerspenstig: Mal wird der Trail durch größere Gewässer unterbrochen, mal durch mannshohe Schneeverwehungen.

Eine große Schneewand hat sich über den Trail geschoben. Eine Umleitung ist leider nicht ausgeschildert.
Doch alle diese fantastischen Zwischenspiele mussten sich hinter dem Unwetter einordnen, das gegen Mittag aufzog. Schwere Gewitterwolken walzten sich bergaufwärts auf uns zu. Voller Missmut zogen wir unsere Ponchos über. Martin zog sogar seine Sandalen an. Recht sollte er haben.
Tieffliegende Wolken im Tal des Rådokjåhkå
Nach gut zwei Stunden peitschendem Regen hauptsächlich von vorn - direkt in die Schuhe rein - waren wir von innen völlig nass geschwitzt vom anstrengenden Abstieg und von außen total vom Regen durchnässt. Kurzum: Durch und durch nass.Eine kurze Rast verbrachten wir damit, die Stiefel auszuleeren und die eiskalten Socken auszuwringen. Das Knäckebrot schmeckte dafür umso mehr an diesem Nachmittag.

Eine von den neuen Brücken entlang des Padjelanta. Einziges Manko: Durch die riesige Lücke zwischen Gehbrett und Geländer kann man gut durchrutschen.
Nach weiteren zwei Stunden erreichten wir die Anhöhe über Staloluokta, genannt Tjermaklapptå, und machten uns an den Abstieg runter zum See, der sich an diesem Tag in tiefhängende Wolken hüllte.

Schade: Ohne Wolken könnte man bis Norwegen rübergucken.
Der Virihaure gilt allgemein als der schönste See Lapplands, ringsum von den höchsten Bergen der Region eingefasst liegt er mitten im Padjelanta-Nationalpark. An seinem südlichen Ufer liegt die Sami-Siedlung Staloluokta mit einer bewirteten Hütte, einer Sami-Kirche, mehreren Erdkohten und einigen Fischerhütten. Erreichbar ist sie allerdings nur über den Trail von Süden, den wir gingen, und über die nördliche Verbindung von Ritsem aus.
Aus unerfindlichen Gründen haben wir hier einen Häring verloren. Aus ökologischen Gründen wars vertretbar: Der Platz wird alle naslang von Wanderern zum kampieren genutzt. Unser Nachfolger wird sich gefreut haben.
Ziemlich erschöpft errichteten wir unsere Kohte unmittelbar am See. Wir versuchten in der Kohte am Feuer und draußen im kalten Wind unsere Socken und Einlagen zu trocknen. Das Holz war aber so feucht, dass wir sehr lange brauchten, um überhaupt ein vernünftiges Feuer in gang zu bekommen.
Ja, zugegeben: Passivrauchen ist nicht viel schlimmer.
In dieser Nacht wurde es sehr kalt, was auch mit dem eisigen See in unmittelbarer Nähe und mit den kalten Bergwinden zu tun hatte. In den nassen Schlafsäcken, in die manche auch ihre nassen Socken zum trocknen genommen hatten, wollte es nicht richtig gemütlich werden. Die durchgeweichten Kohtenplanen hingen schwer über unseren Köpfen. Draußen rauschte ein reißender Fluss.